Das Vorhersagesystem "Boundary Layer Information Prediction MAP" (kurz: BLIPMAP) wurde von Dr. John W. (Jack) Glendening ("DrJack"), einem Meteorologen und Segelflieger entwickelt.
Herzlichen Dank geht an http://rasp.linta.de fuer die Bereitstellung und Genehmigung, die Karten verwenden zu duerfen.
Wichtig, bitte zu bedenken dass jeder Pilot ist immer fuer seine Vorbereitung und sein Handeln selbst verantwortlich. Keine Karte und Vorhersage kann die Entscheidung des Piloten zu starten abnehmen, es ist nur ein Hilfsmittel.
Cu Wolkenbasis (Sfc.LCL) [MSL] fuer 11 Uhr
Cu Wolkenbasis (Sfc.LCL) [MSL] fuer 15 Uhr
Dieser Wert zeigt die prognostizierte Hoehe der Wolkenbasis fuer kleinere Thermikwolken. Berechnet wird sie auf Basis des Wassergehaltes (Feuchtigkeit) eines bodennahen Luftpaketes, das als Thermikblase aufsteigt. Die Kondensation setzt beim so genannten Lifting Condensation Level (LCL) ein, wenn die aufsteigenden Luft soweit abgekuehlt ist, dass der Taupunkt innerhalb der Thermikblase erreicht wird.
Die real beobachtete Wolkenbasis wird haeufig etwas hoeher liegen als die prognostizierten Werte. Dies liegt daran, dass die Thermikblase sich beim Aufstieg bereits mit trockenerer Luft durchmischt, weshalb der Taupunkt erst in groesserer Hoehe erreicht wird. Die prognostizierte Thermikwolkenbasis sollte man darum eher als untere Schaetzung verstehen.
Die Thermikstaerke ist die durchschnittliche vertikale Geschwindigkeit einer trockenadiabatisch aufsteigenden Thermikblase, ermittelt etwa in der Mitte der Grenzschicht. Die Angaben erfolgen in cm/s. Um daraus die Steigwerte abzuleiten, wie sie typischerweise von einem Vario angezeigt werden, muss man von der Auftriebsgeschwindigkeit der Thermik das Eigensinken des eigenen Fluggeraetes abziehen. Bei der Berechnung der Thermikstaerke geht das Modell immer von Blauthermik aus. Treten Konvektionswolken auf, wird durch die Sogwirkung der Wolken der thermische Auftrieb in der Praxis ueber den Modellwerten liegen. Wie stark der Auftrieb ist, haengt massgeblich von der Temperatur am Boden und der Grenzschichtdicke ab.
Die Sonneneinstrahlung, gemessen in W/m2, gibt an, wie viel Sonnenenergie den Boden erreicht. Schwankungen der Sonneneinstrahlung an einem Ort entstehen durch unterschiedliche Bewoelkung. Ein Teil der Sonneneinstrahlung wird am Boden in Waermestrahlung umgewandelt, welche die bodennahe Luft erwaermt und somit fuer Thermik sorgt (vgl. Waermetransfer Boden/Luft).
Setzt man die vom Modell berechnete absolute Sonneneinstrahlung ins Verhaeltnis zur maximal moeglichen Sonneneinstrahlung (ohne jegliche Bewoelkung), so erhaelt man die relative Sonneneinstrahlung. Dieser Parameter wird in Prozent angegeben. Er liefert Hinweise auf den Grad der Bewoelkung quer durch alle Wolkenstockwerke.
Unterschiedlich stark und versetzt wehende Hoehenwinde koennen durch Scherkraefte die aufsteigenden Thermikblasen regelrecht zerreissen. Dieser Zerreissfaktor wird vom Verhaeltnis der Auftriebsstaerke zu Staerke der vorhandenen Scherung bestimmt. Den Erfahrungen nach sind Thermikblasen bei A/S-Werten von 5 oder weniger fuer Segelflieger nicht mehr nutzbar (zu zerrissen). Sind Thermikwolken am Himmel, wird das A/S-Verhaeltnis in der Praxis groesser sein als vom Modell berechnet, da die Wolken durch ihre Sogwirkung die Auftriebsstaerke der Thermik verstaerken. Zur besseren Uebersicht sind alle hohen A/S-Werte (>20) in der Grafik mit dem Farbwert fuer A/S=20 dargestellt.
Die Obergrenze der Grenzschicht, gemessen in Meter ueber dem Meeresspiegel (MSL). Sie wird bestimmt durch die Hoehe, bis wohin eine Thermikblase unter den lokal herrschenden Atmosphaerenbedingungen trockenadiabatisch aufsteigen kann. (Das Modell rechnet hier durchweg mit Blauthermik, ohne Wolken und die damit verbundenen Kondensationsprozesse).
Thermikflieger koennen die Grenzschichthoehe infolge des Eigensinkens der Geraete nicht voll ausnutzen (vgl. Nutzbare Thermikhoehe). Falls sich Cumulus-Wolken bilden, wird durch Kondensationsprozesse zusaetzlich Energie frei, so dass Thermikblasen weiter aufsteigen koennen (Saugeffekt der Wolken). Die Top-Hoehen der Thermik koennen dann real ueber der prognostizierten Grenzschichthoehe liegen. Die fliegerisch nutzbare Thermikhoehe wird in diesen Faellen von der Hoehe der Wolkenbasis bestimmt (s. Wolkenparameter).
Hinweis: Die Grenzschicht kann auch durch Scherung unterschiedlich starker Hoehenwinde und die dadurch erzeugten Turbulenzen hoch reichend durchmischt werden. In solchen Faellen ist der Parameter Grenzschichthoehe fuer Thermikflieger nutzlos.
Die Grenzschichtdicke ist die vertikale Ausdehnung des thermisch durchmischten Teils der Troposphaere, gemessen vom Boden bis zum Top der Grenzschicht (definiert als die Hoehe, bis wohin Thermikblasen unter den herrschenden atmosphaerischen Bedingungen trockenadiabatisch aufsteigen koennen). Fuer Thermikflieger liefert dieser Parameter Hinweise auf die moegliche Arbeitshoehe ueber Grund in unterschiedlichen Regionen. Es gelten allerdings die gleichen Einschraenkungen wie fuer die Grenzschichthoehe. Die Dicke der Grenzschicht hat - neben dem Waermetransfer vom Boden in die Luft - grossen Einfluss auf die Staerke der Thermik.